Erntedankfest 2016, 46. Aktion Schopflocher Holzofenbrot
„Brot für die Welt“
Wir unterstützen dieses Jahr:
(nach Abzug der Unkosten für Mehl, Hefe und Salz)
– die beiden Patenkinder von der Kindernothilfe Duisburg erhalten 736,26 Euro;
– der Restbetrag kommt je zur Hälfte dem „Brot für die Welt“ – Projekt
„Gesundes Essen für alle“ in Brasilien sowie den Renovierungs- und Erneuerungsarbeiten der Johanneskirche zugute.
Die Aktion wird getragen durch die kostenlose und ehrenamtliche Mithilfe von Frauen, Männern und Jugendlichen in Schopfloch.
Broterkauf:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr
Freitag und Samstag, von 9 bis 18 Uhr
Sonntag, nach dem Gottesdienst
Brotvorbestellungen für Freitag bis Sonntag Mailen Sie bitte an: info et Johannes-braucht-uns.de
Der Erntedankgottesdienst ist am Sonntag, der 2. Oktober um 9:30 Uhr in der Johanneskirche mit Pfarrerin Rothe und dem Akkordeonorchester aus Schopfloch und Dettingen.
Die nächste Brotbackaktion in Schopfloch:
6. – 8. April 2017 (Liederkranz Schopfloch)
So entsteht das Schopflocher Brot für „Brot für die Welt“
Seit 46 Jahren backen die Schopflocherinnen – und seit einigen Jahren auch etliche Schopflocher – zu Erntedank für „Brot für die Welt“ – zuletzt knapp 1.000 Laibe pro Aktion. Vieles dabei ist nach wie vor schweißtreibende Handarbeit.
Bereits im Frühjahr waren die Helfer im Wald, um an mehreren Vormittagen die Krähle (Reisigbündel) aus Buchenzweigen fürs nächste Jahr zu binden: Astschere und Beil sind für die meisten das bevorzugte Werkzeug. Die richtige Mischung aus Ästen und Zweigen wird in den Krählesbinder gelegt und mit einer Schnur zusammengebunden. Ca. 200 Krähle werden pro Backaktion benötigt.
In den Tagen vor dem Erntedankfest ist dann emsige Aktion: die Verkaufshütte aufbauen und einrichten. Die beiden Holzbacköfen im Backhaus im Schopflocher Rathaus werden vorgeheizt und sind dann mit Ausnahme weniger Nachtstunden rund um die Uhr im Betrieb. Benötigt man zu Beginn noch zehn Krähle, um vor jedem Backen die Temperatur von 230 Grad zu erreichen, genügen am Ende vier Stück.
Um vier Uhr morgens trifft sich die erste Schicht an der großen Knetmaschine im ehemaligen Schlachthaus: aus 32 kg Weizenmehl, Salz, Hefe und Wasser entsteht der Teig für einen Ofen. Bei der Backaktion ist das die einzige Maschine, die wir im Einsatz haben. Zuverlässig bringt sie nach halbstündigem Kneten den Teig in Spannung: von einer Minute auf die andere verändert sich die Teigstruktur. Nun muss der Teig aus der Knetschüssel gehoben werden und geht noch ca. 2 Stunden. Da hier immer wieder Pausen entstehen, haben die zwei Menschen beim Teigen 7-Stunden-Schichten.
Nur drei Stunden dauert die Zweier-Schicht im Backhaus, ab sechs Uhr geht es los: zwei Öfen mit Reisig heizen, die Glut immer wieder gut verteilen, damit sich Boden und Gewölbe gleichmäßig erwärmen. Wenn das Holz heruntergebrannt ist, wird die Asche ausgekehrt und der Boden des Ofens mit wenig heißem Wasser gesäubert – der Ofen wird „ausgehudelt“. Jetzt muss es rasch gehen, damit man nicht umsonst geheizt hat: Ein feuchter Lappen ist mit einer Kette an einer langen Stange befestigt und wird nun so im tiefen niedrigen Ofen geschwungen, dass alle Asche auch aus den Ecken herausbefördert wird. Wer mag schon verkohlte Holzreste in der Brotrinde? Ein Blatt Zeitungspapier in den Ofen (zerknüllt oder flach), eine Minute gewartet: Kann man die Schrift trotz gebräunten Papiers noch gut lesen? Dann ist die richtige Temperatur erreicht. Mit den Händen einen Klumpen Teig aus der Wanne zwicken, in der Luft formen, unter Spannung bringen und in die metallene Schüssel an einer langen Stange geben. Die Laibe werden eingeschossen und dicht nebeneinander gesetzt. Zwischendurch umsetzen, damit die Laibe gleichmäßig bräunen. Nach ca 75 Minuten ist das Brot fertig. Klingt es hohl, wenn man auf den Boden des Laibes klopft? Das heiße Brot mit Wasser benetzen, damit der Laib schön glänzt.
Jetzt kann es am Stand verkauft werden. Ein großes Brot oder lieber ein kleines? Etwas heller, eher dunkler? Mehrere Knäuzle oder eher rund? Dank Handarbeit entstehen Varianten, so dass sicher jeder Käufer sein „Wunschbrot“ findet.