Wandelkonzert

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Auch wenn sich viele Konzertbesucher vorher nicht so recht vorstellen konnten, wie so ein Wandelkonzert funktionieren würde, spazierten am vergangenen Freitagabend ca. 90 Besucher und Mitwirkende in gelöster Stimmung durch Schopfloch.

Beginn war in der Johanneskirche mit Variationen „wie von Mozart komponiert“ über das Lied „Geh aus mein Herz…“, in das schließlich alle mit einstimmten. Jazzige Klänge erinnerten an das „alt-raue Kreuz“. Ein mittelalterlicher Martins-Kanon rief den Martinitag als Zahltag und Feiertag vor der großen vorweihnachtlichen Fastenzeit in Erinnerung. Martin Wünsche verband die Musikstücke mit Anekdoten und Geschichtlichem. Nachdem er auf die Linde am Pfarrhaus zu sprechen kam, erklangen „Under der linden“ von Walther von der Vogelweide aus dem 12. Jahrhundert und Franz Schuberts „Lindenbaum“. Jazz beendete die Station in der Kirche und eröffnete den zweiten Teil im Hof nahe der Alten Schule. Der genaue Standort war auch vielen Schopflochern unbekannt gewesen. Der Männerchor und Gerold Schwarz an der Klarinette gestalteten diesen Teil des Freiluftkonzertes.

Weiter ging es auf kleinen Wegen zwischen den Häusern zum Hof der Familie Kächele. „Wenn ich einmal reich wär“ aus dem Musical Anatevka war die musikalische Antwort auf die Einführung in das Genossenschaftswesen in Schopfloch mit Milchgenossenschaft, Fleischabnahmeverein und Darlehenskassenverein. Unweit des Knaupen sang der Männerchor das „Knaupenlied“, dem sich später noch das „Berglied“, „das“ Stück der am Berg wohnenden Mitglieder des Liederkranzes anschloss. Die Jazz-Stücke an dieser Station widmeten sich den Katzen: Wild Cat Blues und Alley Cat, das einen lässig durch die Gärten strolchenden Kater nachzeichnete. Zwischendurch ließ sich immer wieder eine von Kächeles Kühen hören, die melodisch in die Musik einstimmte.

Vor der Musikscheune fanden alle Wandelnden einen Sitzplatz, um dem vorletzten Teil des Konzertes zu lauschen: Dem Männer-Projektchor „Männer von der Alb“ und Stefan Lipka mit einem Ragtime auf dem alten Harmonium der katholischen Kirchengemeinde aus Oberlenningen. „Reise-Musikstücke“ umrahmten die Erinnerung an die Umbrüche: die Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert und die Zuwanderung nach dem 2. Weltkrieg.

Mit „Moon-River“ wurde der Abend-Teil des Konzertes eingeleitet, dem Lied-Geschichten von Beethoven (Das Flohlied aus Goethes Faust) und Mendelssohn (Hexenlied) folgten, vorgetragen von Doris Lipka. Natürlich durfte eine „Spukgeschichte vor dem Einschlafen“ nicht fehlen. Der „Totentanz“ von Carl Loewe nach einer Ballade von Goethe sorgte nicht nur bei den Kindern für wohliges Gruseln, doch als die Musik den klapperigen Tanz der Skelette nachbildete, ging wieder ein breites Grinsen durch die Reihen.

Im Pfarrgarten angelangt, beschloss Pfarrerin Frida Rothe das Wandelkonzert und dankte allen Beteiligten. Tatsächlich beendete nun das gemeinsame gesungene Lied „Der Mond ist aufgegangen“ den Abend, denn kurz danach begannen Regen und Gewitter, die bis jetzt ausgehalten hatten. So blieb leider für den liebevoll vorbereiteten Imbiss nur mehr wenig Zeit …

Ein herzlicher Dank allen, die musiziert und bei Vorbereitung und Durchführung geholfen haben und die spontan noch beim Abbau im Regen zugepackt haben!

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